Doris Köttgen vom Kgl. Bienenzuchtverein Eupen klärt auf!
Bienensterben auch in Ostbelgien !
Das Bienensterben ist auch in Ostbelgien ein aktuelles Thema. Doris Köttgen, Präsidentin des Kgl. Bienenzuchtvereins Eupen, klärt auf ! Welche Ursachen ? Was können BürgerInnen dagegen tun?
Die Ursachen
Die Ursachen sind vielfältig und oft „menschengemacht“. Aus Asien importiert und mittlerweile fast in der gesamten Welt verteilt, der wahrscheinlich bekannteste Übeltäter: Die Varoamilbe. Durch die Züchtung, fokussiert auf höhere „Honigproduktion“, wurde die europäische Honigbiene anfälliger für den Schädling, der gesamte Völker vernichtet. Auch Pestizide, nicht nur die, die in der Landwirtschaft genutzt werden, tragen zum Insektensterben bei. Hier nimmt Doris Köttgen auch den Hobbygärtner in die Pflicht, denn auch viele Pflanzenschutzmittel mindern die Vielfalt an Insekten.
Doris selbst habe über den Winter 2 Völker verloren, unteranderem auf Grund der Varoamilbe. In einem Volk befinden sich 50.000-60.000 Bienen (in der Hochsaison Mai/Juni). Auch der Klimawandel sei ein ernst zu nehmendes Problem. Durch das warme Wetter Ende Februar sind bereits viele ihre Völker aus der Winterruhe erwacht, die darauffolgende Kälte und das winterliche Wetter haben den Bienen jedoch zugesetzt, so dass Doris extra zu füttern musste um ihre kleinen Helferlein munter zu halten.
Auch leiden die Bestäuber an Futtermangel, ihnen fehlt einfach das Angebot! Da die Landwirtschaft immer intensiver betrieben wird, auf Monokulturen setzt, finden die Bienen und andere Bestäuber "grüne Wüsten" vor, bemängelt Doris Köttgen.
Die FASNK unterstützt Imker
Natürlich ist die Varoamilbe nicht die einzige Krankheit, die unsere Bienen plagt, so Doris Köttgen. Ein weiteres auftretendes Problem sei die amerikanische Faulbrut. Hierbei handelt es sich um eine meldepflichtige Bienenseuche. Der Bienenzuchtverein arbeitet mit dem Eupener Tierarzt Herrn Müller zusammen, dieser entnimmt bei den hiesigen Imkern Futterkranzproben um die Krankheit nachzuweisen. Sollte ein Imker befallen sein, so muss das gesamte Volk vernichtet werden. Die FASNK unterstützt den Imker hierbei und erstattet ihm bis zu 125 € pro Volk.
Die Folgen
Sterben Bienen, Hummeln oder sogar die lästigen Fliegen aus, fehlen anderen Tieren, wie Vögeln, wichtige Nahrungsquellen. Die gesamte Nahrungskette wäre gestört. Auch wird der Obstanbau schier unmöglich ohne den Einsatz von Bestäubern. Studien zufolge würde ein massives Insektensterben zum Aussterben des Menschen führen.
Wie entgegenwirken?
„Jeder kann helfen“, schon kleine Änderungen im Garten können einen Unterschied bewirken, unterstreicht Doris. Gewisse Blumenarten und Stauden (eine Liste mit insektenfreundlichen Blumen ist hier als Download zu finden), seltener den Rasen mähen und eine „wilde Ecke“ (Holz, Laub, Wildblumen, etc.) erlauben es den Insekten sich wohl im Garten zu fühlen und gleichzeitig genügend Nahrungsquellen zu finden.